Ja, Freunde, ein Jahr ist schon wieder vorbei, man
hat sich von Silvester und dem 1. Mai erholt und nun
ist es endlich soweit: Sommer!!! Großartig. Den ganzen
Winter hat man praktisch nur daraufhin gefiebert. Ist
zwar schon wieder viel zu heiß, aber gut, zu Zeiten
der globalen Erwärmung muss man sich eben für 'Schweinekalt'
oder 'Sauheiß' entscheiden. Mittelding is nicht.
Und mit dem tollen heißen Sommer kommt auch das tolle
heiße Force Attack.
Nur noch wenige Wochen, dann werden wieder aus allen
Löcher Deutschlands die vergnügungssüchtigen Wilden
kriechen, um sich auf den Weg in den hohen Osten zu
machen. Und praktischerweise hat Vaterstaat auch dieses
Jahr wieder die Sommerferien direkt um das Festival
herum/hintendran gehängt. Einfach toll! Es empfiehlt
sich also sehr, den Rest der Zeit auch irgendwo anders
zu verplempern. Und wenn ihr nicht mehr zur öffentlichen
Bildungsanstalt geht oder nie dort wart dann erst recht.
Allerdings sollte man nicht komplett unvorbereitet
in den Sommer und vor allem nicht aufs Force Attack
ziehen. Es gibt unglaublich viele Dinge, die man in
der Hast vergisst und sich dann später tierisch drüber
ärgert. Damit ihr euch nicht ärgern müsst, beachtet
folgende praktische Reisetipps:
1. Klärung der Mitfahrer:
Bevor ihr überhaupt irgendwelche Sommer-Vorkehrungen
trefft, solltet ihr die Frage, wer euch auf dem Trip
begleiten soll klären. Am besten wären Personen, die
man mag und die einem nicht nach zehn Minuten auf die
Nerven gehen. Denn bedenkt: Ihr werdet vermutlich immens
viele Stunden auf engem Raum verbringen. Es ist daher
von großem Vorteil, Personen mit einer verwandten politischen
Gesinnung und Weltanschauung mitzunehmen, da die Reise
sonst zu einem anstrengenden Fiasko werden wird.
Auch die Zahl der Mitreisenden ist wichtig. Wenn ihr
zum gemeinem Zugfahrvolk gehört, am besten nur in Gruppen
reisen, die sich durch fünf teilen lassen (Ländertickets,
Wochenendtickets).
Wenn ihr es bereits durch harte Arbeit/ vorangeschrittenes
Alter/ soziale Mitmenschen geschafft habt, zur nächsthöheren
Ebene „des Autofahrers“ aufzusteigen, erst mal herzlichen
Glückwunsch. Es ist sinnvoll den fahrbaren Untersatz
immer bis auf den letzten Platz zu besetzen. Einmal
weil der Sprit dann billiger ist, und außerdem, weil
mögliche Grenzkontrolleure dann mehr zu tun haben.
Damit wäre die Mitfahrer Frage geklärt. Wenn ihr keine
eigenen Freunde habt mit denen ihr die Gegend unsicher
machen könnt, hängt euch einfach an die Freunde anderer
Leute dran.
(Alle Freunde der Deutschen Bahn können nachfolgenden
Punkt auslassen. Moment, die Deutsche Bahn hat keine
Freunde,..... also alle Leidtragenden)
2. Wartung des Automobils:
Ein sehr wichtiger Punkt. Wer sich schon länger auf
dieser Seite herumtreibt, hat vielleicht gelesen (hier),
was sonst passieren kann. Ärgerliche Sache.
Also, Fahrzeug genau untersuchen:
· Macht es komische Geräusche beim fahren?
· Tropft Benzin aus dem Auspuff?
· Bremst es, wenn ich bremsen will?
· Funktioniert das Licht?
· Liegt nichts Vergammeltes mehr im Kofferraum?
· Kann man die Fenster runterkurbeln?
· Blinkt es auf der richtigen Seite?
· Funktioniert das Kassettendeck?
Der letzte Punkt ist besonders wichtig. Ansonsten wird
man gezwungen sein, sich ständig zu unterhalten oder
doof aus dem Fenster zu schauen.
3. Einpackliste:
I. Klamotten
Ja, das ist so eine Sache. Man will ja nicht irgendetwas
anziehen. Und die Mehrheit der Festival-Besucher wird
sich den Luxus des Kleidungswechsels während dieses
Riesen-Spektakels vermutlich eh schenken. Man sollte
sich daher ein Outfit aussuchen, das zu einem passt
und das den persönlichen Charakter wiederspiegelt. Ein
T-Shirt ist ein tolles Kleidungsstück für den Oberkörper.
Für den Rest des Körpers eignen sich Hosen (Längen variabel),
Strumpfhosen und Röcke. Zusätzliche Acescoires (wie
zur Hölle schreibt man das nu wieder??) wie Socken,
Schlübber und BH`s sind beliebig einsetzbar (aber bedenkt
die Erdanziehungskraft, Mädels).
II. Gaffa-Tape/ Klebeband
Das sollte wirklich auf keiner Reise fehlen. Man braucht
es praktisch ständig.
Es hält einzelnen Kruschd zusammen und repariert einfach
alles, was lose/ offen/ locker ist. Sehr beliebt ist
es vor allem beim Aufrüsten der Schuhe (jaaa, jeder,
der seine Stiefel schon über ein halbes Jahr trägt,
wird feststellen müssen, dass die Lauffalte direkt hinter
den Stahlkappen brüchig und rissig wird und der Fuß
irgendwann allen Witterungen ausgesetzt ist.) Ebenso
ist das Mufu-Klebeband bestens geeignet, um dem Herausfallen
der gesamten Stahlkappe vorzubeugen.(Wer nie besoffen
über irgendwelche Böden krabbelt, wird dieses Problem
nicht kennen)
Absolut unschlagbar ist es auch als Pflasterersatz.
Gerade diese tiefen, klaffenden Wunden, die man sich
mit vorliebe an abgebrochenen Flaschenhälsen/ herumliegenden
Scherben holt, lassen sich damit hervorragend zusammen
tapen. (Irgendwann werden sie in Krankenhäusern nicht
mehr mit Nadel und Faden ankommen sondern schlichtweg
alles zusammen kleben.)
Also, am besten Klebeband jetzt schon mal in den Rucksack
packen.
III. Karten
Karten sind eigentlich immer praktisch und mit lustigen
Spielchen wie Poker, Maumau oder Arschloch/ Neger (hhhhhh,
ein politisch inkorrektes Wort) kann man bestens die
Zeit totschlagen.
IV. Musik
Musik ist immer und überall lebensnotwendig. Wenn ihr
mit der Bahn unterwegs seid, besorgt euch auf irgendeine
Art und Weise einen tragbaren Kassettenrekorder/ CD-Player/
Monster-Ghettoblaster, denn wie wir wissen, bringt Musik
Freude und Schwung in unsern Alltag und ohne sie wäre
alles langweilig und grau (ja, auch im Sommer).
V. Zelt
Ein Zelt ist eine praktische Sache. Es schützt einen
vor den verschiedensten Wettereinbrüchen und man kann
ohne Probleme mehrere Bierkästen darin unterbringen.
Selbstverständlich ist es keine zwingende Notwendigkeit,
ein Zelt mit aufs Force Attack zu nehmen. Das wäre reine
Verschwendung an Zeltkapazität. Schließlich gibt es
dort Hunderte von Zelten, man fühlt sich fast wie in
einer Beduinen-Hochburg. Wer also keins hat, muss sich
keinen Kopf machen, denn denkt immer daran: man schläft
immer dort, wo man aufwacht. Und wem das Zelt im Endeffekt
gehört ist unwichtig...
VI. Hygiene-Krempel
Zahnbürsten kommen immer extrem gut, wenn man sich
längere Zeit aus der gewohnten Umgebung entfernt. Damit
verbunden wäre etwas Zahncreme, nur so macht die ganze
Sache auch wirklich Sinn. Ein Stück Seife ist auch von
Zeit zu Zeit sehr ergiebig. Ansonsten wäre meine persönliche
Empfehlung eine Tube Sonnencreme. Wer Hautkrebs-Befürworter
ist, kann darauf natürlich verzichten.
VII. Konservendosen
Konserven sind toll, nicht zu teuer, gibt es in jeder
nur erdenklichen Variation und verschmutzen die Umwelt.
Außerdem kann man Fussball damit spielen, als Aschenbecher
oder Zahnputzbecher benutzen oder sie einfach nur unliebsamen
Mitmenschen an den Kopf werfen. Also, ab damit in den
Rucksack.
VIII. Auf keinen Fall mitnehmen solltet ihr:
· Einen elektrischen Rasierer (es sei denn, ihr denkt
auch an ein Stromaggregat)
· Euern Hamster (es würde ihm dort nicht gefallen)
· Ein Plüschtier (kommt extrem uncool, es sei denn es
handelt sich um ein hellgrünes Opossum)
· Cannabis-Produkte (man will ja nicht die Hälfte vom
Festival verpassen, weil man aus versehen eingeschlafen
ist)
· Ein Langenscheidt-Lexikon (wozu auch)
· Eine Lichterkette (wieder das Stromproblem, und außerdem
hat das was von Dauercamper-Idylle. Pfui-Teufel!)
· Badelatschen (ähm...Hallo?)
· Räucherstäbchen (Hippiescheiß, und im Freien unhöflich
allen Umcampenden gegenüber)
· Eine Augenklappe zum schlafen (schwul, oder was?)
Wenn ihr diese wenigen Reisetipps beachtet, und das
dürfte nun wirklich zu schaffen sein, steht eurer Reise
nichts mehr im Weg.
Gute Fahrt und wir sehen uns in Behnkenhagen.
Marcia
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